November 11, 2022 | Oder-Ausbau, Pressemitteilungen

Presse-und Bildtermin 15.11.2022 Brüssel: Bündnisgrüne bei Beratung mit der Weltbank zum umstrittenen Oder-Ausbau

Im Rahmen der Debatte um den umstrittenen Ausbau der Oder treffen sich am 15. November die Brandenburger Bündnisgrünen Ska Keller (Mitglied des Europaparlamentes) und Sahra Damus (Mitglied des Brandenburger Landtages) mit der Direktorin der Weltbank Gallina A. Vincelette in Brüssel. An dem Gespräch nehmen auch der Vorsitzende der polnischen Grünen (Partia Zieloni) Przemyslaw Slowik sowie Beata Bilska (Sprecherin für Internationales/Internationale Angelegenheiten, Partia Zieloni) teil. Die Beratungen mit der Weltbank sollen sich vorrangig auf die Finanzierung des Milliardenprojektes konzentrieren. Dazu werden Ska Keller und Sahra Damus ein Dossier an die Weltbank übergeben. Hintergrund ist eine mögliche Zweckentfremdung der für Hochwasserschutz bewilligten Mittel.

Pressekonferenz (deutsch)

Datum: 15. November 2022
Zeit: 11.40 Uhr bis ca 11.55 Uhr
Ort: Weltbank Brüssel
Adresse: Av. Marnix 17, 1000 Bruxelles, Belgien

Teilnehmerinnen:
Ska Keller, MdEP
Sahra Damus, MdL-Brandenburg

Die Pressekonferenz wird live im hier Internet übertragen.

Das Dossier finden Sie hier.

Input Odra-Vistula Project and Expansion Plans – World Bank (S. Damus)

Im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenzen der Fraktionen im Brandenburger Landtag wird der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen Benjamin Raschke live nach Brüssel schalten.

Im Anschluss (ca 15.00Uhr) werden auf  www.sahra-damus.de eine Erklärung sowie druckfähige Bilder zur Verfügung gestellt. Auf Anfrage können auch Videos der Statements und Schnittbilder der Weltbank in HD-Qualität bereitgestellt werden.

Hintergrund

Nach bislang vorliegenden Erkenntnissen soll der von Polen vorangetriebene Ausbau der Oder vor allem Wirtschaftsinteressen – wie einer ganzjährigen Schiffbarkeit  – dienen und nicht dem Hochwasserschutz. Nach den Regelurarien der EU und der Weltbank  darf es jedoch keine Subvention des Güterschiffverkehrs geben. Eine Förderung ist nur für den Hochwasserschutz in dem Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen möglich. Erst im März dieses Jahres äußerte die renommierte Umweltkanzlei Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB schwerwiegende Bedenken zu den umstrittenen Plänen zum Ausbau der Oder. Wie ein Gutachten im Auftrag der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament zeigt, verstößt das von polnischer Seite vorangetriebene Vorhaben gegen das Verschlechterungsverbot der EU-Wasserrahmenrichtlinie und ist mit den Vorgaben zum europäischen Gebietsschutz der FFH-Richtlinie nicht vereinbar.

Am 23. Juli 2015 genehmigte die Weltbank das polnische Odra-Vistula Flood Management Project, also das Oder-Weichsel-Hochwasserschutz-Managementprojekt. Im Rahmen dieses Projektes sollte Polen bis 2023 den Hochwasserschutz an Oder und Weichsel verbessern. Dieses Projekt wirft allerdings viele Fragen hinsichtlich der Verträglichkeit mit Natur und Umwelt auf, insbesondere weil der polnische Teil des unteren Odertals unmittelbar an den Nationalpark auf deutscher Seite grenzt. Trotz Kritik hatte die Weltbank im Januar 2020 weiterhin grünes Licht für die geplante Odervertiefung im Rahmen des von ihr finanzierten Oder-Weichsel-Hochwassermanagement-Projekts gegeben.  Allerdings hatte die Weltbank von der polnischen Regierung Änderungen dieses Projektes hinsichtlich zu ergreifender Maßnahmen zur Minderung der Umweltauswirkungen sowie Anpassungen als Folge der Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert.

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