Habt ihr schon mal eine Straftat begangen? Komische Frage?
Jede Frau, die eine Abtreibung vornehmen lässt, begeht eine Straftat. Ich bin auch eine Straftäterin. Ich werde nur nicht strafrechtlich verfolgt, weil ich bei einer Beratung war und die Abtreibung vor einem bestimmten Datum lag. §218 und §219 müssen endlich aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Sie kommen gleich hinter Mord und Totschlag. Stattdessen muss es um Gesundheitsversorgung, soziale und finanzielle Fragen und letztlich um Selbstbestimmtheit über den eigenen Körper und das eigene Leben gehen. Genauso wie ich jetzt selbstbestimmt entscheiden kann, ein Kind zu bekommen. Und auch das „Werbeverbot“ muss schnellstmöglich abgeschafft werden. In Wahrheit ist es ein Informationsverbot. Wir brauchen niedrigschwellige Informationen, wo mit welcher Methode Abbrüche vorgenommen werden können und in welchen Sprachen die Kommunikation möglich ist.
(mehr …)
mehr...
Foto: Sahra Damus
#Sommertour in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück für das ehemalige Frauenkonzentrationslager. Die neue Leiterin Andrea Genest ist seit einem Jahr im Amt. Viele Bildungsangebote mussten wegen Corona ausfallen, nun geht es aber wieder los und das Interesse von Jugendlichen und regionalen Urlauber*innen ist deutlich gestiegen. Notwendig wäre mehr Personal für Digitalisierung. Gute Neuigkeiten: Nach vielen Jahren der Diskussion wird nun endlich bald eine Gedenkkugel für die ermordeten lesbischen Frauen im Frauen-KZ Ravensbrück aufgestellt wird. Der Prototyp des Gedenkzeichens ist ja bereits vorhanden, aber die Inschrift wird noch angepasst. Es ist wichtig, die Verfolgung von Lesben auch als das zu benennen, was sie war. Wenngleich natürlich meist mehreres zusammenkam, z.B. Jüdin, lesbisch, als „asozial“ gebrandmarkt. Lesben standen lange nicht so im Fokus wie Schwule Inhaftierte, weil es für letztere durch §175 einen eigenen Paragraphen im Strafgesetz gab. Die Verfolgung von Lesben wurde oft anders begründet, wie ein Gutachten zeigt, dass hierzu kürzlich erarbeitet worden ist. Einige lesbische Insassinnen von Ravensbrück wurden gezielt ermordet, wie die Recherche von Einzelschicksalen zeigt. Auch nicht unwichtig: Wie hält man die in den 1990ern angelegten Schotterflächen, welche die Barackenumrisse nachbilden, von Bewuchs frei – ohne Pestizide? Auf später eingerichteten Flächen wurde gleich begrünt. Es gibt Ideen, hier Schafe einzusetzen. In Auschwitz wird das bereits so praktiziert.
mehr...
4. und letzte Station unserer #Sommertour entlang der Bahnstrecken im Osten: Die Wriezener Bahn. Unser Ziel ist die Aufnahme der Strecke von Werneuchen nach Wriezen in den Landesnahverkehrsplan. Clemens Rostock und ich haben den Abschnitt zwischen Sternebeck und Schulzendorf besichtigt. Die Gleise sind – bis auf ein kurzes Stück an der B167 – noch durchgängig vorhanden und befahrbar. Die verschiedenen Streckenabschnitte werden aktuell durch ein Gleisbauunternehmen, Draisinenverkehr und einen Verein mit historischen Bahnen genutzt. Die Reaktivierung würde eine schnelle Anbindung des Oderbruchs nach Berlin schaffen und den Knotenpunkt mit der Regionalbahn FFO-Eberswalde in Wriezen wiederbeleben. Die Überführung der B167 wird eine größere Baustelle. Das Infrastrukturministerium hat uns aber zugesichert, dass Planungen für eine Brücke für den Fall der Reaktivierung bereits vorliegen. Dazu und zu den an die Bahntrassen angrenzenden Flächen und Bahnsteige wollen wir nun noch einmal genauer nachfragen. Der Verein wird – auch auf Empfehlung von Allianz pro Schiene – eine Machbarkeitsstudie beauftragen. Das ist genau der richtige Schritt, um die Reaktivierung zu beschleunigen.
mehr...
Station Nummer 3 auf unserer #Sommertour entlang der Bahnstrecken im Osten: Die Ostbahn! Eine der am stärksten ausgelasteten, um nicht zu sagen überlasteten Strecken in der Region. Sie bringt viele Pendler*innen aus Richtung Kostrzyn nach Berlin. Es braucht mehr Kapazitäten für den Personen- und auch den Güterverkehr. Denn um letzteren muss die RE1-Strecke dringend entlastet werden, wenn dieser bald alle 20 min fahren soll. In Alt Rosenthal gründete sich die Interessengemeinschaft Ostbahn. Leider hält der Zug hier nur alle 2 Stunden. In Werbig sind die Anwohner*innen sehr gefrustet, weil die Anschlüsse zur Regionalbahn FFO-Eberswalde seit Jahren grottenschlecht sind. Züge verpassen sich um wenige Minuten, man hat Umsteigezeiten von fast einer Stunde. Das Potenzial dieses Knotenpunktes wird überhaupt nicht genutzt. Und: trotz Sanierung des Kreuzungsbauwerk will die Bahn die Chance verstreichen lassen, endlich Barrierefreiheit herzustellen. Das ergab Clemens Rostocks und meine kleine Anfrage im Landtag. Wir bleiben dran.
mehr...