Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag
Debatten um geschlechtergerechte Sprache, Chancengerechtigkeit für Mädchen und Frauen oder Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt – wie gehen die Schulen im Land Brandenburg mit diesen gesellschaftlich viel diskutierten Themen um? Der gemeinsame Rahmenlehrplan für Brandenburg und Berlin für die Stufen 1-10 sieht seit dem Schuljahr 2017/18 als „Fachübergreifende Kompetenzentwicklung“ die Themenbereiche „Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter (Gender Mainstreaming)“ und „Sexualerziehung/Bildung für sexuelle Selbstbestimmung“ vor. Die bildungspolitische Sprecherin Petra Budke und die Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queer, Sahra Damus, wollten wissen, inwieweit und auf welche Weise der Rahmenlehrplan hierzu umgesetzt wirdDie nun vorliegende Antwort der Landesregierung macht deutlich, dass es in Brandenburg auch über Kooperationen mit Berlin ein breites Angebot an Informationen, Lernmaterialien, schulbegleitenden Projekten und Fortbildungsmöglichkeiten zu den Themen Gleichstellung der Geschlechter und sexuelle Selbstbestimmung gibt. Diese können Lehrkräfte, sonstige pädagogische Kräfte und Schüler*innen zur Ausgestaltung der Ziele des Rahmenlehrplans in Anspruch nehmen.
Dazu sagt die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin Petra Budke:
„Zum Bildungsauftrag von Schulen gehört die Förderung der freien Entfaltung der Persönlichkeit unabhängig vom Geschlecht und der Geschlechtsidentität. Schüler*innen sollen frühzeitig befähigt werden, eingrenzende Rollenzuschreibungen zu überwinden. Hierzu gehört ein diskriminierungsbewusstes Miteinander und Füreinander und die Akzeptanz sexueller Vielfalt. Die Antwort auf unsere Anfrage zeigt, dass Brandenburg auch in Kooperation mit Berlin über vielfältige Begleitangebote verfügt, um diese pädagogischen Ziele schulspezifisch umzusetzen. Ich ermutige die Schulen ausdrücklich, diese Angebote wahrzunehmen, damit die fächerübergreifenden Ziele des Rahmenlehrplans zur Geschlechtergerechtigkeit und zur sexuellen Selbstbestimmung auch flächendeckend erfüllt werden.“
Sahra Damus, Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queer, ergänzt:
„Schüler*innen sollen in der Schule ermutigt werden, Geschlechterrollenklischees zu verlassen. Im Rahmen des Aktionsplans „Queeres Brandenburg“ hat sich das Land vorgenommen, Kinder und Jugendliche für die Vielfalt von geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung zu sensibilisieren. Schüler*innen sollen in der Schule auch angstfrei ein queeres Coming Out als LSBTIQ* erleben können, und das in allen Teilen des Landes. Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Haushaltsberatungen ist die Wertschätzung der beratenden und unterstützenden Institutionen wie das Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM), der Fortbildungseinrichtungen wie das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) oder der queeren Projektelandschaft wichtig. Projekte wie „Bildung unterm Regenbogen“ oder Vereine wie Trans-Kinder-Netz e. V. (TRAKINE) bieten den Schulen ihre Fachexpertise an. Ihre Förderung muss verstetigt und perspektivisch ausgebaut werden.“
>> Kleine Anfrage und Antwort der Landesregierung (pdf-Datei)